4. Gebot - "Du sollst Vater und Mutter ehren!"

Wenn ein Kind auf die Welt kommt, wird es von den Eltern umsorgt. Als kleines Kind muss man auch noch sehr viel lernen, aber jeder hat ja Eltern, die erklären, was gut und richtig ist, aber natürlich auch, was falsch und nicht richtig ist.
Die Kinder wachsen heran, kommen in die Schule, lernen einen Beruf, verlieben sich, heiraten vielleicht und bekommen selber Kinder. Aus den Eltern sind nun Großeltern geworden. Ihre Kinder haben sie immer noch gleich lieb, auch wenn sie schon alt und gebrechlich geworden sind. Möglicherweise hören sie auch schon schlecht. Aber das alles ist egal, da muss man halt ein bisschen lauter sprechen. Und genau das ist gemeint mit „Du sollst Vater und Mutter ehren!“ Die gegenseitige Liebe, der Respekt und die Achtung.
Immer ist es ein Geben und Nehmen. Man kann sich das wie bei einer Waage oder Wippe vorstellen.
Bei einer Wippe muss man sehr gut ausbalancieren, damit sie ganz gerade ist. Und bei der gegenseitigen Ehre und Achtung soll die Wippe oder Waage gerade sein, sonst ist einer benachteiligt. Die Wippe ganz gerade zu kriegen, ist gar nicht so einfach, das braucht ein bisschen Fingerspitzengefühl. Das gleiche Fingerspitzengefühl brauchen wir beim Zusammenleben in unserer Familie. Manchmal ist es nicht so einfach, den Eltern gegenüber respektvoll zu sein, wenn sie mit uns schimpfen. Da würde die Wippe dann sicher schief stehen. Aber wir können immer versuchen, auch wenn wir müde sind oder zornig oder böse, trotzdem den anderen zu respektieren, ihm zu verzeihen oder den Streit zu vergessen.