Mit unserem Hotelchef und Bergführer Franz haben wir uns am Dienstag in Richtung Reutte aufgemacht. Durch das Gurgtal, vorbei am Fernsteinsee und kurz die Zugspitze im Blick war sie auf einmal da, die Fußgänger-Hängebrücke „highline 179“. Es war gut, dass es nach dem ersten Blick auf die 406 Meter lange und 114 Meter hohe offene Stahlkonstruktion mit dem Schrägaufzug gleich zügig nach oben ging. Und drei Drehkreuze später haben wir uns dann die entscheidende Frage gestellt „Trau ich mich oder nicht?“. Wir haben nicht lange nachgedacht, uns mutig auf die Brücke gewagt und sie überquert. Belohnt wurden wir mit einem wunderschönen Panoramablick. Das problemlose Einfädeln in die stark befahrene B 179 war wohl nicht zuletzt unserer Busaufschrift „start up Fahrschule“ zu verdanken.
Im Naturpark Tiroler Lech haben wir nahe dem beschaulichen Ort Namlos - mit seinem weit über die Grenzen Tirols hinaus bekannten Bürgermeister – in der Martinauer Au die Blüte des Frauenschuhs, einer geschützten Hochorchideenart, bewundern dürfen. Danach sind wir dem „wilden“ Lech entlang bis nach Steeg am Fuße des Arlbergs gefahren, wo wir uns in der einzigen Käserei des Lechtals mit Milch- und Käsespezialitäten gestärkt haben. Die letzte Tagesetappe führte uns über die verlassen anmutenden Skiorte Lech, Zürs und St. Anton zur Wallfahrtskirche Maria Locherboden am Mieminger Plateau, wo das Mariahilfbild von Lucas Cranach verehrt wird.
Als Höhepunkt unserer Pfarrreise durften wir am Mittwoch mit Diözesanbischof Hermann Glettler in der Basilika St. Michael in Absam, dem wichtigsten Marienwallfahrtsort Tirols, eine Messe feiern. Auf einem Seitenaltar steht ein Gnadenbild der Gottesmutter, die der Legende nach in einer kleinen Glasscheibe eines Bauernhauses Gestalt angenommen hat.
Rumpeldipumpel - weg ist der Kumpel: Am Nachmittag wurden wir im Silberbergwerk Schwaz in die beschwerliche Welt der Bergknappen des Mittelalters zurückversetzt. Dafür sind wir mit der Grubenbahn in einer rasanten Fahrt, gebückter Haltung, mit Helm und wasserdichtem Mantel durch enge Gänge in den Berg eingefahren. Alle Kumpel sind wieder unbeschadet herausgekommen. Mit einer kurzweiligen Stadtführung in Innsbruck, Goldenes Dachl inklusive, endete der dritte Tag.
Am Donnerstag haben wir nach dem Besuch des Stiftes Stams mit dem frühbarocken Lebensbaum-Altar und mit Brot aus dem Klosterladen gestärkt, das Ötztal erkundet. Unsere Fahrt führte uns bis zum Gebirgs- und Bergsteigerdorf Vent auf knapp 1.900 m in der Gemeinde Sölden und zum Stuibenfall in Umhausen. Meterhoch ragen die Wasser-fahnen in den Himmel, wenn beim Wasserfall über insgesamt 159 Meter und zwei Steilstufen die Wassermassen ins Tal stürzen. Wir durften dieses gewaltige Naturschauspiel dank eines Wege- und Plattformsystems mit 700 Stufen und einer Hängebrücke hautnah erleben.
Am letzten Tag haben wir noch das Schloß Tratzberg mit dem Habsburgersaal und seiner beeindruckenden Innenhof-Fassadenmalerei besichtigt, ehe wir uns nach einem spontanen Stopp bei der Karlskirche in Volders auf die Heimreise begaben.